Entwicklungspolitische Diskussionstage 2023


07.06.2023   5.00 pm - 7.00 pm (CEST) - Online

Feminism, free trade and policy frameworks. How could a German Feminist Trade Policy contribute to fair North-South trade? 
Feminismus, freier Handel und politische Förderung. Wie kann eine deutsche feministische Handelspolitik fairen Nord-Süd-Handel vorantreiben?  (EN/DE)

 

Ist Handel geschlechtsneutral? Handelspolitik kann bestehende geschlechtsspezifische Asymmetrien reproduzieren, verschärfen oder abmildern. Frauen* sind nach wie vor mit sozialen, strukturellen und wirtschaftlichen Hindernissen und Nachteilen konfrontiert. Hierzu gehören z. B. schlechte Arbeitsbedingungen in feminisierten Sektoren wie der Textilproduktion oder ein fehlender Zugang zu finanzieller Infrastruktur. Im intersektionellen Kampf sind faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und der Zugang zu Gesundheitsversorgung zentrale Ziele des feministischen Handels. 

In Deutschland steckt die Debatte über eine feministische Handelspolitik jedoch noch in den Kinderschuhen. Während Länder wie Schweden und Mexiko sich bereits zu einer feministischen Handelspolitik bekannt haben, wird das Thema hierzulande lediglich als Teilaspekt einer feministischen Außen- und Entwicklungspolitik diskutiert.

Mit der Podiumsdiskussion wollen wir geschlechtersensiblen Handel näher beleuchten und das weitere Vorgehen für eine feministische Handelspolitik Deutschlands ausloten. Wir eröffnen den Dialog zwischen relevanten Akteur*innen aus Deutschland und dem Globalen Süden, um Fallstricke aktueller Handelsstrukturen – wie koloniale Kontinuitäten oder neoliberale Ungleichheiten – in zukünftigen Ansätzen vermeiden zu können. Wie könnte eine deutsche feministische Handelspolitik aussehen?

Podiumsgäste: 

  • Christina Arkenberg, Co-Chair Supervisory Board Fairtrade Germany
  • Dr. forest Christoph Hoffmann, Member of the German Bundestag
  • Lebohang Liepollo Pheko, Trade Collective Think Tank, South Africa



08.06.2023   12.30 - 2.30 pm (CEST) - Online

Grabbing the sunshine? Perspectives of a just hydrogen transition in the context of Germany’s bilateral energy partnerships
Grabbing the sunshine? Grüner Wasserstoff im Kontext der bilateralen Energiepartnerschaften Deutschlands (EN/DE)

 

Grüner Wasserstoff wird als ein Eckpfeiler der globalen Bemühungen zur Reduktion von Kohlendioxidemissionen angepriesen. Da Deutschlands eigene Produktionskapazitäten begrenzt sind, sind Energiepartnerschaften mit afrikanischen Ländern ein entscheidender Baustein, um die Ziele der Nationalen Wasserstoffstrategie (BMWi 2020) zu erreichen. Diese Energiepartnerschaften werden unter dem Slogan "shipping the sunshine" gefördert. Die genauen Auswirkungen dieser Partnerschaften auf die Erzeugerländer sind jedoch noch unklar und müssen genau beobachtet werden.

Gemeinsam mit Vertreter*innen aus der Zivilgesellschaft, Expert*innen aus dem Globalen Süden im Bereich Energiewende und deutschen Entscheidungsträger*innen wollen wir das komplexe Beziehungsgeflecht zwischen Afrika und Deutschland im Kontext der Energiewende kritisch untersuchen. Sind Energiepartnerschaften eine Chance oder eine Falle für afrikanische Gesellschaften? Anhand von Beispielen aus afrikanischen Ländern werden unsere Referent*innen den folgenden Fragen nachgehen:

  • Welche wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen haben grüne Wasserstoffprojekte auf die lokale Bevölkerung?
  • Unter welchen Bedingungen können die Ökonomien und die Bürger*innen im Globalen Süden von der Produktion und dem Export von grünem Wasserstoff profitieren - und welche Kosten können entstehen?
  • Welche Maßnahmen und Strategien müssen die Akteur*innen ergreifen, um einen gerechten Übergang zu grünem Wasserstoff zu gewährleisten, bei dem kein/e Akteur*in zurückgelassen wird?

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme an dieser Podiumsdiskussion zum vielschichtigen Thema Energiegerechtigkeit.

Podiumsgäste:

  • Emanuele Bianco, International Renewable Energy Agency (IRENA)
  • Alexandria Hotz, WoMin African Alliance, South Africa
  • Anton Hufnagl, German Federal Ministry for Economic Affairs and Climate Action 



08.06.2023  5.00 - 7.00 pm (CEST) - Online

International cooperation in Afghanistan: A way forward with(out) the Taliban?
Geht es (nicht) ohne die Taliban? Die Zukunft der internationalen Zusammenarbeit in Afghanistan (EN/DE)

 

Nach der dramatischen politischen Wiederauferstehung der Taliban und ihrer Übernahme des afghanischen Staates im Jahr 2021 sind zahlreiche bürgerrechtliche Errungenschaften - wie das Recht der Frauen auf Arbeit und Bildung - schnell wieder zurückgenommen worden. Angesichts dieser erschreckenden Menschen- und vor allem Frauenrechtssituation hat Deutschland in Absprache mit seinen europäischen Partnern seine bilaterale Zusammenarbeit vorerst ausgesetzt. Wie kann Deutschland in Zukunft seine eigenen Interessen und Werte mit den Realitäten der aktuellen politischen Situation in Afghanistan in Einklang bringen und welche Auswirkungen könnte dies auf die Zielsetzungen einer feministischen Außenpolitik Deutschlands haben?

Die Podiumsdiskussion befasst sich mit den daraus resultierenden normativen und politischen Herausforderungen einer deutschen Zusammenarbeit in Afghanistan und ihrer Kooperationspartner:innen.

  • Kann Deutschland die afghanische Bevölkerung noch unterstützen, ohne mit dem neuen Regime zusammenzuarbeiten?
  • Gibt es andere politische Wege innerhalb der internationalen Gemeinschaft, durch die Frauen und Mädchen sowie andere progressive Teile der Zivilgesellschaft unterstützt und sogar aktiv geschützt werden könnten?

Nehmen Sie teil an dieser kritischen Diskussion mit Vertreter:innen aus Politik, Zivilgesellschaft und Wissenschaft.

Podiumsgäste: 

  • Deborah Düring, Member of the German Bundestag
  • Hosna Jalil, former Dep. Ministers of Women Affairs & Interior Affairs Afghanistan   
  • Dr. Arne Strand, Chr. Michelsen Institute, Norway

Alle drei Veranstaltungen finden ausschließlich digital statt und werden live gestreamt. Melden Sie sich hier an um den Link zu den Veranstaltungen zu erhalten: https://calendar.boell.de/de/event/entwicklungspolitische-diskussionstage-2023 Es gibt eine Simultanübersetzung Englisch-Deutsch. 



 

 

 


Hier gelangen Sie zur kostenfreien Anmeldung und dem Link zur Online-Teilnahme